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Die Ausbildung «FaGe» feiert ihren 20. Geburtstag

Vor 20 Jahren, am 1. August 2003, startete in der Schweiz eine neue Ausbildung im Gesundheitswesen – jene zur Fachfrau / zum Fachmann Gesundheit, kurz: FaGe. Ihr Ziel war und ist es, jungen Menschen nach der obligatorischen Schulzeit einen direkten Einstieg in die Pflege zu ermöglichen. Und zwar mit einer Berufslehre – und nicht wie zuvor erst mit 18 Jahren, nach 10 Schuljahren und langen Praktika.

Heute ist die Ausbildung FaGe nicht mehr wegzudenken aus dem Gesundheitswesen; sie hat viele kompetente und engagierte Pflegekräfte hervorgebracht und ist damit zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Das Berufsbild vereint die Kompetenzbereiche Pflege inklusive medizinaltechnischer Verrichtungen, Betreuung mit Alltagsgestaltung und Beziehungsarbeit sowie administrative und logistische Dienstleistungen. Die Ausbildung junger Menschen hat in den Kliniken Valens einen hohen Stellenwert, und viele FaGe bleiben auch nach ihrer Ausbildung bei den Kliniken Valens: Manche bleiben uns als engagierte FaGe erhalten, andere nehmen das Studium zur Diplomierten Pflegefachfrau / zum Diplomierten Pflegefachmann auf oder erklimmen auf andere Weise die  Karriereleiter innerhalb der Kliniken Valens.

Vier Auszubildende starteten in Walenstadtberg und Valens

2003 ist der Standort Walenstadtberg mit einer und der Standort Valens mit vier jungen Frauen gestartet. Seither haben 139 junge Menschen ihr EFZ (eidg. Fähigkeitszeugnis) FaGe bei uns erlangt. Ramona Färber-Schlegel war unter den ersten FaGe-Auszubildenden am Standort Valens. Inzwischen ist sie Mama von drei Kindern und noch immer in Valens tätig – heute als  Ausbildnerin. Wir freuen uns sehr, Ramona und ihren Werdegang im Rahmen eines Kurzinterviews hier vorzustellen.

Ramona Färber-Schlegel – eine «FaGe» der ersten Stunde

Ramona, wie hat damals alles begonnen?

Meine Mutter entdeckte Anfang 2003 ein Inserat der damaligen Klinik Valens. Sie boten eine neue Ausbildung an, mit der man direkt nach der obligatorischen Schulzeit zur Pflegekraft ausgebildet wird. Das hat mich interessiert, ich wollte gerne mit Menschen arbeiten. Noch dazu wohnten wir in Valens,  sodass der Arbeitsweg praktisch wegfiel. Ich schnupperte ein paar Tage und es gefiel mir, also startete ich im Herbst 2003 mit der Ausbildung.

Wie hast du deine Ausbildung zur FaGe damals erlebt?

Es war interessant, ich mochte die Arbeit am Patienten. Die Ausbildung war sehr abwechslungsreich gestaltet, ich hatte verschiedene Praktika in den hausinternen Disziplinen, beispielsweise in der Küche, den Therapien, dem Service oder der Reinigung. Aber auch die anderen Aufgaben, die auf einer Pflegestation anfallen, mochte ich. Die drei Jahre waren sehr lehrreich und  abwechslungsreich. Ich denke, die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten und die Verantwortung, die mir übertragen wurde, hat meine Selbstständigkeit und meine Reife gefördert.

Wie ging es für dich nach deiner Ausbildung weiter?

Nach den drei Jahren in der Ausbildung blieb ich als FaGe in Valens und durfte verschiedene zusätzliche Aufgaben übernehmen. Ich war stellvertretende Stationssekretärin, habe im  Medikamentenmanagement mitgeholfen und verschiedene Bürotätigkeiten erledigt. Nach vier Jahren als FaGe startete ich meine Weiterbildung zur Diplomierten Pflegefachfrau HF in Chur, um  mich dort mit weiteren Fachgebieten auseinanderzusetzen.

Wann kamst du wieder zurück? Und gleich als Ausbildnerin?

2013 kam ich zurück. Ich durfte im Rahmen meiner Ausbildung zur Pflegefachfrau HF ein Praktikum in Valens absolvieren. Da ich die Arbeit in der Rehabilitation sehr schätze, blieb ich nach meinem Abschluss hier. Ich arbeitete 2 Jahre Teilzeit als Diplomierte Pflegefachfrau und anschliessend mit der Zusatzfunktion Ausbildnerin. Während dieser Zeit durfte ich das SVEB-Zertifikat für die Erwachsenenbildung abschliessen.

Kannst du uns einen typischen Arbeitstag von dir schildern?

Da ich Auszubildende zur FaGe und zur Diplomierten Pflegefachfrau HF in verschiedenen Ausbildungsstufen betreue, verlaufen meine Tage sehr unterschiedlich. Ich arbeite meist mit einer FaGe-Lernenden oder HF-Studierenden und wir führen Tätigkeiten aus, die sie gerade auf dem Lehrplan hat. Einmal pro Monat gibt es für die FaGe-Lernenden eine Lernwerkstatt, wo wir  unterschiedliche Themen in Theorie und Praxis unterrichten, und für die HF-Studierenden findet einmal pro Woche der LTT-Tag statt – der Learning-Transfer-Tag. Hier setzen wir mit ihnen das Wissen aus der Theorie in die Praxis um. Ausserdem unterstütze ich die Lernenden bei Fragen oder Problemen aller Art und überwache die Lernziele, was auch administrative Arbeiten  einschliesst.

Was schätzt du an deiner Arbeit als Ausbildnerin?

Da gibt es vieles. Ein Aspekt ist sicher, dass ich mit den Lernenden meistens zu zweit unterwegs bin und viel Zeit am Patienten verbringe. Die Patientinnen und Patienten schätzen das und die allermeisten machen den Lernenden Mut und sind sehr geduldig. Schön finde ich auch, den Lernenden den Reha-Gedanken zu vermitteln und ihn mit ihnen gemeinsam umzusetzen. Wir machen nicht einfach alles für die Patienten, sondern fördern sie dabei, die Dinge wieder selbst zu tun. Da müssen wir auch mal warten können und einfach unterstützend da sein. Denn das ist es, was die Reha-Pflege ausmacht.

 

«Wir machen nicht einfach alles für die Patienten, sondern fördern sie dabei, die Dinge wieder selbst zu tun.»

Ramona Färber-Schlegel, Ausbildnerin im Rehazentrum Valens

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