Physikalische Therapie
Natürliche Massnahmen zur Förderung der Körperfunktionen
Im Rahmen des medizinischen Gesamtprogrammes nimmt die physikalische Therapie einen wichtigen Stellenwert ein. Der Grund liegt darin, dass sie in vielen medizinischen Fachbereichen die therapeutischen Möglichkeiten ergänzt und oft sogar erweitert. Die physikalische Therapie ist umfassend und mehr oder weniger auf Schmerzlinderung orientiert. Um die Ziele zu erreichen, haben unsere Patientinnen und Patienten eine Vielfalt an Möglichkeiten.
Die klassische Massage wirkt durch mechanische Beeinflussung der Haut, der Unterhaut, der Muskulatur, des Bindegewebes einschliesslich deren Nerven, der Blut- und Lymphgefässe: tonusregulierend, hyperämisierend, rückstromfördernd und sekretlösend. Allgemein besteht eine Wirkung auf den Organismus, die zu einer vegetativen Gesamtumstimmung führen kann.
Die Bindegewebsmassage (BGM) gehört zu den Reflexzonentherapien. Unter BGM versteht man die manuelle Beeinflussung der Haut, der Unterhaut, der Faszien sowie der Muskulatur durch mechanische Dehnreize mit bestimmten Zug-, Schiebe- und Strichtechniken. Die Bindegewebsmassage hat eine umstimmende Wirkung auf das gesamte vegetative Nervensystem.
Eine Lymphdrainage ist eine Behandlung des Lymphgefässsystems, wobei manuell der Lymphabfluss gefördert wird. Zu dieser manuellen Therapie gehören, wenn nötig, unterstützende kompressive Bandagen sowie spezielle gymnastische Übungen. Mit speziellen Griffen, die eine Druck- bzw. Sogwirkung ausüben, werden regionale Lymphknoten und Lymphbahnen angeregt, und lymphpflichtige Last wird aus dem Interstitium in die Lymphgefässe aufgenommen und herzwärts transportiert.
Unter der Fussreflexzonentherapie (FRZ) versteht man das Studium und die Praxis einer spezifischen Therapie bestimmter Zonen der Füsse, die zu anderen Körperregionen in Beziehung stehen. Die FRZ besteht auf der Grundlage, dass der Körper in zehn Zonen, fünf auf jeder Seite der Medianlinie, aufgeteilt ist. Über diese Längszonen sind die inneren Organe, Drüsen, Muskeln und Knochen projektiv mit gewissen Punkten am Fuss und an der Fusssohle verbunden. Die Kenntnis dieser 10 Zonen erlaubt es, mit Genauigkeit verschiedene Reflexpunkte am Fuss zu unterscheiden und über diese direkt die anvisierten Körperstellen zu beeinflussen.
Darunter versteht man die Anwendung eines in der Druckstärke von 1 bis 4 atü variierbaren Wasserstrahls in einem Vollbad. Hier ergänzt sich die Massagewirkung mit der thermischen und hydrostatischen Wirkung des Wassers. Die Dosierung des durch den Wasserstrahl erzeugten Reizes ist besonders wichtig, da die thermische Reizwirkung hinzukommt.
Die Wärmetherapie ist ein altbekanntes Heilverfahren, das heutzutage in zahlreichen Applikationsformen zur Anwendung gelangt.
Die bei uns angewendeten Wärmetherapien sind:
• Fango
• Heublumenwickel
• Rotlicht
Untersuchungen haben gezeigt, dass lokale Wärmeanwendungen hauptsächlich einen Einfluss auf den Gewebestoffwechsel haben. Chemische Reaktionen werden in ihrem Ablauf beschleunigt, und zwar bei einem zwei- bis dreimaligen Temperaturanstieg von 1 Grad Celsius. Die Durchblutung der Haut wird angeregt. Es kommt zu einer Vasodilitation und erhöhtem kapillären Blutdruck sowie einer Permeabilitätssteigerung, die zu einem vermehrten Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe führt. Die Wirkungen sind daher vielseitig.
Bei der Gleichstromtherapie kommt ein Strom zur Anwendung, der bei gleichbleibender Intensität konstant in die gleiche Richtung fliesst. Die wichtigsten Wirkungen sind die unter Einwirkung des Stromes auftretenden Ionenverschiebungen und die daraus in Gang gesetzten sekundären biologischen Prozesse.
Die Ultraschall-Behandlung arbeitet mit mechanischen Reizen in Form von Schallwellen in einem Frequenzbereich von 800 bis 1000 kHz. Von Ultraschall spricht man dann, wenn die Schallwellenfrequenz über 20’000 Hz liegt und somit für das menschliche Ohr nicht mehr hörbar ist.
Die Kräuterbäder können im mit Extrakten, Ölen und Badesalzen angewendet werden. Sie wirken unmittelbar auf die Haut und auf den Kreislauf und über diesen auf fast alle Funktionen des Organismus. Bei einigen Zusätzen spielt auch die Inhalation im Bad und damit eine Wirkung auf das Nervensystem eine Rolle. Bei den ausgesprochenen Ölbädern findet auch eine Resorption statt, d. h. eine Einwirkung über die Haut ins Blut und von diesem aus auch auf innere Organe oder Organsysteme.