Neuropsychologie
Die Neuropsychologie beschäftigt sich mit den Zusammenhängen zwischen Gehirn und Verhalten. Die Arbeitsbereiche der Neuropsychologie umfassen die wissenschaftliche Erforschung dieser Zusammenhänge, die klinische Diagnostik und die Therapie kognitiver Störungen.
Neuropsychologische Therapie strebt das Wiedererlangen von Funktionen an, die nach einer Schädigung des Gehirns durch Unfall oder Krankheit verloren gegangen sind. Die Kliniken Valens sind führend in ihrem Angebot an individuell ausgerichteter Therapie von Einschränkungen in den Bereichen Aufmerksamkeit, Lernen und Erinnern, Wahrnehmen und Handeln und Kommunikation und Planung. Die Therapie kognitiver Defizite hat oft spielerische Elemente. Sie kann am Tisch mit Papier und Bleistift oder einfachen Hilfsmitteln erfolgen oder auf computerisierte Programme zurückgreifen.
Ein umgebauter Smart dient als Fahrsimulator und erlaubt das Training verkehrsrelevanter Funktionen des raschen Reagierens und flexiblen Entscheidens in realitätsnahen virtuellen Welten. Neuropsychologische Therapie findet im stationären Rahmen statt, kann aber nach Klinikaustritt auch ambulant weitergeführt werden.
Eine zeitgemässe und effiziente neuropsychologische Therapie erfordert eine umfassende neuropsychologische Diagnostik und basiert auf einer interdisziplinär ausgerichteten neuropsychologischen Forschung.
Neuropsychologinnen und Neuropsychologen klären vermutete oder bekannte hirnorganische Störungen ab. Diese können unterschiedliche Ursachen haben: selten angeborene, in der Regel aber durch Krankheit (z. B. Hirnschlag, Multiple Sklerose, Parkinson-Erkrankung) oder Unfall erworbene Schädigungen.
Die neuropsychologische Diagnostik umfasst eine eingehende Abklärung zum Beschreiben und Quantifizieren von kognitiven Störungen, etwa in den Bereichen Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Gedächtnis, Sprache, Denken und Planen. Auch Persönlichkeit, affektives Erleben und die Verarbeitung des Krankheits- oder Unfallgeschehens sind wichtig für das neuropsychologische Funktionieren.
Hingegen sind neuropsychologische Leistungen weitgehend unabhängig von der Intelligenz einer Person; Intelligenztests kommen nur in seltenen Einzelfällen zum Einsatz. Neuropsychologische Befunde werden im Gespräch und mit speziellen Papier-Bleistift-Tests erhoben. Computergestützte Untersuchungsverfahren sind ebenfalls wichtig.
Wie können wir unter Tausenden von Gesichtern ein uns vertrautes sofort wiedererkennen? Welche Hirnstrukturen sind am Lesen beteiligt, welche sind unerlässlich für den Umgang mit Zahlen? Wie kommt es, dass einige Menschen einen sehr guten Orientierungssinn haben, andere sich hingegen in unvertrauter Umgebung leicht verlieren? Was passiert im Gehirn, wenn wir etwas Neues lernen, wenn uns ein Wort nicht einfällt, obschon es uns «auf der Zunge» liegt, wenn wir eine Entscheidung «aus dem Bauch heraus» treffen?
All diese Fragen wollen erforscht sein, wenn wir verstehen sollen, wie man Menschen am besten helfen kann, die nach einer Hirnschädigung nicht mehr spontan entscheiden können, die nach Wörtern suchen müssen, den Orientierungssinn verloren haben oder die Fähigkeit, vertraute Gesichter zu erkennen, zu lesen oder zu rechnen. Ohne neuropsychologische Forschung, sei es an gesunden Versuchspersonen oder Patienten mit umschriebenen Störungsbildern, gibt es keine Fortschritte in der neuropsychologischen Diagnostik und auch keine in der neuropsychologischen Therapie.